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Direkte Kontakte und Austausch

Kontakte und Austausch


Indien und Deutschland haben eine lange Tradition des akademischen und kulturellen Austauschs. Deutsche Wissenschaftstradition hatte eine Kernfunktion in der Verbreitung indischer Kunst, Kultur, Literatur und Philosophie über die ganze Welt.

In den vergangenen 15 Jahren war Indien Gegenstand verschiedener kultureller Veranstaltungen in ganz Deutschland. So war Indien Fokusland auf dem Bonner Kunstfestival Biennale im Mai 2006 und das Gastland der Frankfurter Buchmesse im Oktober 2006. Indien war auch Partnerland der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin im März 2007. Die indische Küche ist in Deutschland sehr beliebt. Hunderte indische Restaurants sind über das ganze Land verteilt.

Das Interesse an indischem Tanz, Musik, Literatur, Film- und Fernsehindustrie, insbesondere Bollywood ist in Deutschland enorm gestiegen. Indische Filme und Künstler sind regelmäßig bei der Berlinale (Internationale Filmfestspiele Berlin) und auch bei anderen Festivals in ganz Deutschland zu sehen. Indien ist eines der wenigen Länder, mit denen Deutschland ein bilaterales Abkommen unterzeichnet hat, mit dem ein Rahmenkonzept zur Zusammenarbeit von Filmproduzenten beider Länder beschlossen wurde.

Die Vereinbarung wurde während der Berlinale im Februar 2007 unterzeichnet. Ein Jahr später war die Vorführung des Bollywoodfilms Om Shanti Om (2007) unter Anwesenheit des Produzenten und Schauspielers Shah Rukh Khan das Highlight der Berlinale 2008.

Um das 60-jährige Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen Indien und Deutschland zu begehen,
wurde ein 15-monatiges Festival mit zahlreichen Veranstaltungen unter dem Titel „Deutschland und Indien 2011-2012
– Unendliche Möglichkeiten“ in vielen Städten Indiens organisiert. Es wurde von Bundeskanzlerin Angela Merkel
im Mai 2011 in Neu-Delhi eröffnet. Die „Days of India in Germany“ wurden im Mai des darauffolgenden Jahres eröffnet. Eine Reihe von Veranstaltungen zu verschiedenen Themen wurde in ganz Deutschland organisiert.

Die uralte indische Praktik des Yoga hat auch in Deutschland eine große Anhängerschaft, mit zahlreichen Yoga Instituten und Schulen im ganzen Land. Der Internationale Yoga-Tag wurde mit großen Eifer und Freude in ganz Deutschland gefeiert. Indiens Ministerium für AYUSH unterstützt die Forschung der Charité Berlin in der Behandlung von Osteoarthritis am Knie mit Hilfe von Ayurveda. Dies ist die erste systematische klinische Studie zur Nutzung von Ayurveda in Europa.

Im Oktober 2015 überreichte Bundeskanzlerin Merkelals freundschaftliche Geste eine antike Durga Mahishasuramardini aus dem 10. Jahrhundert, welche vor über zwei Jahrzehnten aus einem Tempel in Kaschmir gestohlen worden war und später in Stuttgart auftauchte. Premierminister Modi dankte Kanzlerin Merkel und dem deutschen Volk für die Rückgabe der Götterfigur und sagte: „Die Statue ist ein Symbol für den Sieg des Guten über das Böse“. Deutsche Kunstgalerien nehmen an Kunstmessen in Indien teil; indische zeitgenössische Künstler werden häufig in Ausstellungen in Deutschland gezeigt.

Auch die Indologie hat in den vergangenen Jahren in Deutschland an Beachtung gewonnen. Vier deutsche Indologen wurden in den vergangenen Jahren mit dem Padma Shri der indischen Regierung ausgezeichnet: Heinrich von Stietencron (2004), Lothar Lutze (2006), Hermann Kulke (2010) und Annette Schmiedchen (2015). Heinrich von Stietencron wurde außerdem im Jahr 2015 mit dem ‘Distinguished Indologist’ Preis durch den Präsidenten der Republik Indien geehrt.

Eine Reihe deutscher Wissenschaftler wurde durch den Indian Council for Cultural Relations (ICCR) mit dem Gisela
Bonn Award geehrt. Darunter sind Roland Beer, Andrea Siemsen, Anette Sidhu- Ingenhof, Karin Steinberger, Dorothee Wenner, Hartmut Schmidt, Herbert Lang, Christian Weiss, Ronald Kurt, Britta Petersen, Olaf Kruger, Achim Rodewald, Rajele Jain, Arndt Michael, Rainer Horig und Anja Bohnhof. Der Preis wurde zu Ehren von Prof. Dr. Gisela Bonn, einer bekannten Wissenschaftlerin, Schriftstellerin und bedeutende Förderin indisch-deutscher Freundschaft, ins Leben gerufen.

Der Preis wird an deutsche Staatsbürger verliehen, die sich durch herausragende Beiträge zur Förderung der indisch-deutschen Freundschaft hervorgetan haben. Die indische Regierung finanziert seit dem Besuch des damaligen Premierministers Atal Bihari Vajpayee in Deutschland im Jahr 2003 verschiedene Lehrstühle der Indologie und Indienstudien an deutschen Universitäten. Bis heute gibt es 30 dieser Lehrstühle an verschiedenen deutschen Universitäten. Indische Studentenwerden verstärkt von der hohen Qualität des gleichzeitig erschwinglichen deutschen
Hochschulwesens angezogen.

Die Anzahl indischer Studenten, die Kurse in Deutschland belegen, stieg von rund 1000 im Jahr 2000-2001 auf über 12000. Mittlerweile bilden sie die zweitgrößte Gruppe ausländischer Studenten im Post graduiert enstudium in Deutschland.

Im Oktober 2012 eröffnete die deutsche Regierung ein Deutsches Wissenschaftsund Innovationshaus (DWIH) in Neu-Delhi, um bilaterale Projekte in den Bereichen Hochschulbildung, Sprachvermittlung, Wissenschaft, Forschung und Innovation zu erleichtern und zu unterstützen. Während der Eröffnung des DWIH in Neu Delhi sagte Frau Dr. Emily Haber, Staatssekretärin des deutsche Auswärtigen Amts „Deutschland wird zu einer der ersten Wahl-Anlaufstellen für indische Studenten.

Indische Forscher bilden die weltweit drittgrößte Gemeinschaft von Alumni der Alexander von Humboldt-Stiftung.“

Bei der dritten IGC im Oktober 2015 unterzeichneten die indische University Grants Commission (UGC)
und der Deutsche Akademische Auslandsdienst (DAAD) eine Vereinbarung über ein neues indisch-deutsches
Hochschul partners chafts programm. Es soll die Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen beider Länder unterstützen und fördern. Für beide Seiten sind im Rahmen dessen im Laufe von vier Jahren (2016-2020) Investitionen von jeweils 3,5 Millionen Euro vorgesehen. Eine weitere gemeinsame Absichtserklärung wurde zur Förderung der deutschen Sprache in Indien und moderner indischer Sprachen in Deutschland unterzeichnet.

Die GIAN Initiative Indiens wurde in Deutschland sehr gut angenommen. Rund 60 deutsche Akademiker wurden im Rahmen dieses Programmes der UGC ausgewählt, um an Hochschuleinrichtungen in Indien zu lehren.

In den vergangenen 15 Jahren hat es eine große Anzahl indischer Experten und Technokraten nach Deutschland gezogen. Dadurch ist die indische Gemeinschaft in Deutschland, im Ausland lebende Inder (NRIs) und Personen indischer Abstammung (PIOs) mit eingerechnet, von 45000 im Jahr 2000 auf 143000 im Jahr 2015 angewachsen.